Doch wer stand sich im torreichen Eröffnungsspiel gegenüber? Die laut FIFA-Ranking schlechteste und die zweitschlechteste Mannnschaft des Turniers. Selbst in Russland hatte man die Hoffnung verloren, nachdem die Heimmannschaft zuletzt in der Vorbereitung sieben Spiele lang ohne Sieg geblieben war.
Trainer Stanislav Cherchesov hofft nun, den Bann zu brechen. Bei den letzten vier Teilnahmen war nach der Gruppenphase Schluss, genau wie bei der letzten Europameisterschaft. Junge Spieler wie Alexandr Golovin, 21, und Aleksey Miranchuk, 22, hofft der Trainer, wachsen nun im Heimturnier mit der Aufgabe.
In einen der grossen europäischen Clubs hat es aber bisher kein russischer Nationalspieler geschafft. Und das ganz im Gegensatz zum ägyptischen Liverpool-Star Mohamed Salah. Auf ihm ruhen alle ägyptischen Hoffnungen, obwohl er von einer Schulterverletzung aus dem Finale der Champions League zu Turnierbeginn noch nicht ganz genesen war.
Die fussballverrückten Ägypter zuhause jedenfalls wollen das Team in der K.O.-Phase sehen. Kein Wunder: Es ist die erste Teilnahme nach 28 Jahren. Zumindest einen Rekord könnte Ägypten verbuchen: Torhüter Essam El-Hadary könnte mit 45 Jahren zum ältesten WM-Torhüter der Geschichte werden.
Der erfahrene argentinische Trainer Hector Cuper wollte vor dem Turnier die Sahla-Mania bremsen. “Salah ist der Star, aber vielleicht scheitert er einmal an einem Torhüter oder Verteidiger. Dann gibt es noch das Mittelfeld, das unglaublich viel rennt.”
Salah wurde dieses Jahr zum besten Spieler der englischen Premier League gewählt, ist Torschützenkönig auf der Insel und hat insgesamt 44 Tore in der Saison geschossen.
Gerade deshalb wird der Trainer nicht müde zu betonen: “Wir sind wirklich nicht Salahs Nationalmannschaft, sondern ein Team. Wir sind glücklich, einen der besten Spieler der Welt in der Mannnschaft zu haben, aber unsere gesamte Taktik kann nicht von ihm abhängen.”
Auch gegen Argentinien könne sein Team gewinnen. Das grosse Fragezeichen steht da allerdings bei der Abwehrleistung. 13 von 18 letzten Tore seien vermeidbar gewesen, kritisierte der Ägypten-Trainer.